Warum braucht es dieses Angebot?

Nach den Krebstherapien sind von Krebs betroffene Frauen oft orientierungs- und energielos – selbst zu schönen Aktivitäten können sich viele von ihnen kaum aufraffen, weil einfach Kraft und Perspektiven fehlen. Sie sind ungefähr ein Jahr lang – von der Diagnose bis zum Ende der Standard-Therapien – fast täglich von medizinischem Fachpersonal umgeben. Nach der letzten Behandlung stehen sie plötzlich ohne Betreuung da, und nicht wenige fallen psychisch in ein Loch, aus dem sie sich aus eigener Kraft fast nicht mehr befreien können.

Auch die Kinder der Patientinnen haben während der Behandlungszeit ihrer Mutter gespürt, dass diese sehr krank, müde und erschöpft war, und haben auch die Nebenwirkungen der Krebstherapien mitbekommen. Sie sind oft verstört, besonders anhänglich oder im Gegenteil aggressiv.

Eine gemeinsame Auszeit könnte dazu beitragen, die Situation zu beruhigen und wieder neues Vertrauen zu schaffen. Vertrauen in den Körper, von dem sich manche Frauen wegen der Krebserkrankung im Stich gelassen fühlen. Vertrauen in den Neuanfang, ins Leben, das nie mehr dasselbe sein wird wie «vorher». Eine wohlwollende, gesprächsbereite Umgebung kann da Wunder wirken … oft ist das Gespräch mit ebenfalls Betroffenen ein grosser Mutmacher. Hier sehe ich die Aufgabe unseres Projekts «Haus am See» – Silberstreifen am Horizont sichtbar zu machen.